Wohnung 4

"Okay, okay." lachte sie und tat was von ihr verlangt wurde, konnte es sich nicht nehmen ihn gleich zu küssen wo sie schon so nah an ihm war. "Ich schreibe dir nachher eine SMS. Nur dir. Niemandem sonst."

"Nachher?" fragte er belustigt und nahm sie fest in den Arm. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Mach das. Und niemand anderem, mh? Hört sich gut an find ich." er lächelte. Hörte sich wirklich fabelhaft an. Besser als wenn sie wieder anzügliche sms mit komischen Typen schreiben würde.

"Ja. Versprochen." lächelte sie ebenfalls, war froh das er sie festhielt weil sie ansonsten womöglich noch herunter fallen würde. Ungünstig. "Bleibst du heute Nacht hier?" Auf der einen Seite wollte sie das mehr als alles andere, doch wie sollte sie um 9 uhr draussen fertig stehen, wenn er hier war?

"Von mir aus." Also er hatte da nichts gegen. Er konnte eigentlich gleich bei ihr.... nein, er braucht doch seine Freiheit. Wie kam er auch nur auf die Idee?! Ekelig!

Das war sehr unklug von ihr. Wie so Vieles. Aber wie der Rest war das auch zu spät. "Das hört sich aber nicht sehr überzeugend an. Nochmal bitte?"

"Jiaaaaaaa!" rief er und drehte sich so das er mit ihr auf den Boden fiel. Er grinste sie an und küsste sie den Hals hinab. "Brauchst du mehr überzeugung señora?!" fragte er sie und stützte sich mit dem Ellbogen neben ihr ab.

Schöner Boden. "Ein bisschen mehr vielleicht noch?" grinste sie hoffnungsvoll es würde wenigstens noch ein Mal auf das Übliche hinaus laufen und der Abend würde nie enden. Oder zumindestens sollte es niemals Morgen sein. Ganz besonders nicht um 9.

"Mhm." schmunzelnd küsste er sie erneut und zog ihr nebenbei mal einfach so das Kleid aus. Stand auf und zog sie mit sich hoch und trug sie dann so in Richtung Schlafzimmer das er sie nebenbei auch noch küssen konnte.

Irgendwann, wohl eine längere Weile später, fanden sie sich dann also mal wieder in ihrem Bett wieder. Sie nah an ihn geschmiegt, aber schon bereit den Tag damit zu beenden. Die Müdigkeit ruinierte es. Heute war einfach ein... anstrengender aber im Großen und Ganzen doch noch guter Tag, ganz abgesehen von dem woran sie jetzt wieder denken musste. "Ich hab dich sehr gern, Billie. Vergiss das nie, ja?"

"Hast du?" fragte er murmelnd und musterte sie fragend. Mhm, sie hatte ihn gern. Wie sich das anhörte. Man konnte den Verkäufer von nebenan auch gern haben. Oder Leute die man nicht mal richtig kennt aber die einem vom ersten Eindruck her sympatisch erscheinen. Die konnte man gern haben. Klar war er froh das sie das gesagt hatte, aber theoretisch konnte man halt alles und jeden gern haben und... ach egal.

"Ja, sehr." Das war vielleicht nicht das, was man sich normalerweile nachdem man miteinander geschlafen hatte sagte und sie tat sowas erst Recht nicht, aber sie wollte auf keinen Fall das er morgen etwas falsch verstehen würde. Was er bestimmt tat. "Ich sage das nicht zu jedem, wenn du das denkst."

Nun musste er doch lächeln. "Ich hab dich auch... gern." murmelte er und seufzte. Was für ein Durcheinander. Ernsthaft. Das ging gar nicht mehr, wirklich. Es war... seltsam. Schon allein dieses Gefühl in ihrer Nähe war ja nicht normal. Vielleicht war es doch nur eine Krankheit und er.... lie...bte sie gar nicht? Das wär doch gut.

Das wollte sie hören. Und wieder schien für einen Moment alles gut. Obwohl es das nicht war.. "Willst du schon schlafen? Ich bin gerade nämlich echt müde. Wenn du was dagegen weißt auch gut."

(KREATIV ABFUCK)

"Mhm." er strich ihr mit den Fingern über den Rücken. "Schlafen ist gut. Ich bin auch müde. Krieg ich noch einen Kuss?" fragte er und lächelte schief.

"Na gut." Schade das er nichts wusste. Dann würde das hier aufjeden Fall vorerst, oder eben für immer, der letzte Kuss sein? Oh Gott, wenn er jetzt die Tränen in ihren Augen bemerken würde, wäre das irgendwie gar nicht gut, weshalb sie ihn noch länger als ohnehin geplant küssen musste um sich irgendwie wieder kontrollieren zu können, was dadurch aber nicht besser wurde. "Schlaf gut." Oder auch... Machs gut.

Er vergrub sein Kinn in ihrem Haar und versuchte irgendwie einzuschlafen. War nicht schwer solange sie neben ihm lag. Doch irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, was vielleicht mit ihrem Verhalten Heute zusammenhing?

Es war nicht besonders unwahrscheinlich, dass sie es schaffen würde sich die ganze Nacht mit ihren Gedanken zu quälen, aber zu ihrem eigenen Glück siegte irgendwann doch die Müdigkeit und sie schlief vielleicht das letzte Mal an seiner Seite ein. Obwohl er im Grunde ihr gesamtes Leben eingenommen und alles verändert hatte, schaffte dieser Junge es trotzdem noch sie in ihre Träume zu verfolgen, als wäre der Rest nicht ausreichend. Ihre Gedanken, ihr Leben und jetzt auch noch ihre Träume hatte er beansprucht. Kein Wunder, dass ihre Mutter ihr Bestes gab um das zu ändern, obgleich Marina das nicht mal wollte. Alles war so anders, aber hergeben wollte sie nichts von alledem.
Am nächsten Morgen schlug sie ängstlich die Augen auf. Es war hell. Ja, die Sonnenstrahlen zeigten nichts von dem Unheil das anstand, schienen genau wie sie gestern das alles vertuschen zu wollen. Das Leben das so schlecht und ungerecht war irgendwie positiv erscheinen zu lassen, jenes war es doch was sie taten. Die Blonde konnte es sich nicht nehmen einen Moment so liegen zu bleiben, mit dem Kopf auf seiner Brust und in seinen Armen, seine Nähe zu genießen. Sie wusste das es das letzte Mal sein konnte so aufzuwachen, aber genauso gut wusste síe auch das sie das nicht zulassen würde. Egal wie. Schweren Herzens musste sie sich trotzdem, ganz gleich wie unmöglich es für sie schien, nun doch von ihm lösen und weg von hier. Sie wusste nicht wie spät es war, wie sehr sie sich beeilen musste und ob Billie sie nicht noch ertappen würde, aber das waren ja noch nicht einmal alle Probleme. Sie musste noch packen, die Koffer herunter bekommen, ihm einen Brief schreiben, und vorallem ihn NICHT wecken. Kein leichte Frage wie sie das machen sollte. Vorallem wenn sie vor Angst, das sämtliches nicht so laufen würde wie sie es wollte, förmlich zitterte. Irgendwie schaffte sie es sich von ihm zu lösen und tatsächlich leise vom Bett zu rutschen, sich ebenso unbemerkt anzuziehen. Ein Glück, dass sie es immer noch nicht wirklich geschafft hatte ihre ganzen Koffer auszuräumen und so gar nicht so viel mehr herein tun musste. Das Problem war viel eher, nachdem sie die wenigen Sachen aus dem Schrank in die Koffer verstaut hatte, die Schranktüren aus Lautstärkegründen lieber offen ließ, dass sie die Koffer zunächst nicht zubekam und dieses somit fürs Erste aufgab um durch jedes Zimmer zu huschen und nachzusehen was sie brauchte um es miteinzustecken. Jedes Mal wenn sie auch nur annähernd in Richtung des Schlafzimmers kam musste sie einen Blick auf Billie werfen, der komischerweise immer tief schlief, allerdings tat sie dieses weniger um sich davon zu überzeugen noch immer nicht zu laut gewesen zu sein sondern aus ihr unerklärlichen Gründen, die sie zwangen sich in seiner Gegenwart anders zu verhalten. Erst jetzt wagte sie es auf die Uhr zu sehen... Gerade noch rechtzeitig. Es war genau 9 Uhr und eine Welle gemischt aus Angst, Sorge, Panik und Wut überströmte sie, ließ sie nicht mehr so bedacht wie gerade handeln sodass sie erst einmal ohne Schuhe und ihr Gepäck herunter rannte, sogar auf ein Taxi traf. Oder besser gesagt einen rauchenden Mann, der ihr mit einem seltsamen Grinsen erklärte bereits auf sie gewartet zu haben, da er sie abholen sollte. Irgendwie standen sie kurze Zeit später oben in der Wohnung, nachdem sie ihn überzeugt hatte ihre Koffer runter bringen zu müssen und stets absolut leise sein zu müssen, um ihre totkranke Großmutter nicht zu wecken, die im Wohnzimmer schlief. So ähnlich. Ihre Schuhe nahm sie in die Hand um wieder nicht allzu laut zu sein und blickte sich noch einmal schnell um. Genauergesagt vorallem Billie sah sie an, konnte sich es wieder nicht verkneifen. Aber da vergaß sie auch ihm den Brief, den sie in aller Eile noch geschrieben hatte eben gerade, zu hinterlassen, denn der Mann hustete unten im Flur, was das Signal für sie sein sollte herunter zu kommen. Sein Husten war ein grässliches Raucherhusten weshalb ihr letzter Ausdruck zu Billie angeekelt war, bis ihre Augen sich mit Tränen füllten und sie eilig die Treppen herunter zu dem Mann lief und sich mit ihm in das Taxi setzte, sie bald schon losfuhren...

Als Billie aufwachte wurde er sofort von den hellen Sonnenstrahlen die ihm entgegenkamen geblendet. Das erste was er bemerkte war natürlich das Marina nicht neben ihm lag. Verwirrt setzte er sich mit einer Hand vor den Augen auf und sah sich um. Und als er den offenen und leeren Schrank sah konnte er nichts dagegen tun das sein Herz vor Panik und Schock beschleunigte. "Marina?" murmelte er und stand auf um sich rasch anzuziehen, zumindest das anzuziehen was er auch fand. Alles war da aber sein verdammtes T-Shirt schien weg. Egal. Halb bekleidet also streifte er auf der Suche nach ihr durch die Wohnung. Als er bemerkte das auch im Badezimmer ein Teil ihrer Sachen fehlten war er völlig verwirrt, geschockt und verzweifelt zugleich. Sie war weg? Aber... warum? Planlos stand er also im Badezimmer, völlig in Trance. Wo war sie? Warum war sie weg? Wie weit und seit wann?! Was hatte er falsch gemacht? Ihm war klar das so etwas in der Art irgendwann passieren würde, aber warum gerade jetzt verdammt nochmal! Wo er sich gerade wieder mit ihr versöhnt hatte, sie endlich wieder hatte. Okay, nicht das schlimmste befürchten. In der Hoffnung auf irgendeine Nachricht von ihr ging er wieder zurück ins Schlafzimmer. Und als er dort nichts fand durchsuchte er erneut die anderen Räume, war schon kurz vorm austicken. Wo war sie verdammt?! Und warum war sie gegangen?! Als ihm einfiel das sie ja seine Handynummer hatte suchte er seine Hosentasche nach seinem Handy ab, lief dann panisch ins Schlafzimmer und fand es unter dem Bett wieder. Fühlte sich noch verlorener als er sah das sie ihn keinmal angerufen hat und ihm auch keine sms geschrieben hatte. Stattdessen fand er nur tausende von Anrufen und Sms von bedeutungslosen Frauen die ihn nicht im geringsten interessierten. Weder jetzt noch irgendwann sonst. Doch jetzt besonders nicht. Was sollte er denn jetzt tun? Wenn es keinen Weg gab sie zu erreichen oder niemanden der wusste wo sie war... außer vielleicht Rachel?! Aber Gott weiß wo die sich im Moment rumtrieb. Er schluckte schwer und versuchte tief ein und aus zu atmen während er immer noch vor dem Bett kniete. Er hätte die Einsicht das er sie... 'liebte' nie haben dürfen. Dann wäre es jetzt nicht ganz so schwer. Zumindest redete er sich das ein. Sie war weg, und das nur weil sie es nicht mehr aushielt mit ihm. Bestimmt amüsierte sie sich köstlich darüber wie sehr er an ihr hing während er planlos in ihrer Wohnung saß und sich scheiße fühlte. Vielleicht war sie ja doch nur unten und wartete auf ihn? Konnte er das nicht wenigstens hoffen?! Langsam stand er auf und bewegte sich niedergeschlagen zur Haustür. Er legte die Hand schon auf die Klinke als er dann doch zögerte und sich umdrehte. "Verdammt Marina! Wo bist du?!" rief er laut und mit einer Mischung aus Verzweiflung und Wut durch die Wohnung. Als Antwort bekam er nur die Stille nach seinem lauten Ruf. Mehr nicht. Aufgewühlt und angespannt drückte er die Klinke runter und verließ die Wohnung. Rannte die Treppen hinunter und versuchte hektisch die Tür zu seiner Wohnung zu öffnen.

(bestimmt viele fehler. Ignorier das. :D)

(Nö, keiner :P)
Rachels Tag hingegen war bis zu diesem Zeitpunkt perfekt verlaufen, davon abgesehen das sie in einem widerlichen Zimmer aufgewacht war, wo sie sich nicht mehr wirklich sicher war wie genau sie dort her gelangt war. Ein Versprechen, dass sie nicht gehalten hatte, war der Schlüssel für eine Nacht in diesem Zimmer gewesen. Ihr war es egal gewesen wo sie schlafen würde, wenn es nicht bei Marina sein sollte und es nicht in diesem Gasthof war. Ein Problem war es nicht gewesen Männer die viel älter als sie waren von ihrer Hilflosigkeit zu überzeugen. Aber was in diesem Moment wirklich zählte war der Anruf von Violet gewesen, dass sie es geschafft hatte Marina zurück zu holen. Das bedeutete das Rachel ebenfalls zurück ziehen musste. Alles würde wieder so wie früher werden, so wie sie es sich wünschte. Wenn Marina darauf eingegangen war konnte sie ohnehin nicht besonders glücklich sein. Obwohl Violet schon immer irgendeine Art übermächtige Macht inklusive Kontrolle über sie gehabt hatte. Zu gut. Mit einem überheblichen Grinsen musterte sie den Schwarzhaarigen, der Marina viel zu oft unnütz verwirrt hatte aus unerklärlichen Gründen, als er vor seiner Wohnungstür stand, offenbar gerade herein gehen wollte. Zu gerne hätte Rachel gewusst wo er her kam, warum er nicht sonderlich fröhlich schien, aber sie wusste ja das es ganz sicher etwas mit seiner nun doch wohl Ex-Freundin zu tun hatte. Rachel konnte die Genugtuung dieser Situation kaum unterdrücken zu zeigen. "Einen wunderschönen Morgen, Billie." wünschte sie ihm definitiv keeein bisschen sarkastisch, ging den Rest der Treppe hoch zu der Wohnung, drehte sich noch einmal um, um ihn anzugrinsen und ihre Haare zurück zu werfen, erst dann konnte sie wirklich herein gehen und die Tür hinter sich schließen. Zufrieden stellte sie fest, das Marina's Anteil an Habseeligkeiten tatsächlich verschwunden war und sie somit bereits unterwegs nach Hause. Rachel warf ihre Jeans, das Top das absichtlich tief blicken ließ und die Schuhe wahllos in den Flur um sich im Bad weiter auszuziehen und seelenruhig duschen zu gehen.

Er sah ihr wütend nach und sprintete die Treppen hoch um wie wild gegen die Tür zu trommeln. "Rachel!" rief er aufgebracht und gab es nach einiger Zeit auf. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sie musste definitiv etwas mit dem Ganzen zu tun haben, warum sonst sollte sie sich so provozierend verhalten?! Aufgewühlt setzte er sich auf die Treppe und wartete bis sie aufmachen würde. Er musste einfach mit ihr reden.

War ja zu erwarten, dass Billie sie jetzt belästigen würde. Wie hielt Marina das nur aus? Ihr gegenüber verhielt er sich vielleicht ein klein bisschen weniger wie der Mistkerl, der er war, aber trotzdem. Sie ließ sich extra viel Zeit sich nach dem Duschen die Haare zu föhnen, sich neu zu schminken und nachdem sie also wieder fertig war ging sie dann auch erstmal lieber einen Teil des Koffers packen bis sie der Meinung war, wenn er es noch nicht aufgegeben hatte und wirklich nichts Besseres zu tun hatte, das sie jetzt mal mit ihm reden konnte, weshalb sie direkt mal die Tür öffnete und ihn wirklich auf der Treppe sitzend vorfand. "Gibt es was?" fragte sie wieder am Grinsen und bemerkte schon lange nicht mehr so viel Ruhe gehabt zu haben. Jetzt wo alles wieder gut werden würde.

Damit sie ihm die Tür nicht vor der Nase zuschlagen würde drängte er sich an ihr vorbei in die Wohnung und rempelte sie dabei 'ausversehen' unsanft mit der Schulter an. "Wo ist Marina?!" fragte er und versuche gar nicht erst ruhig zu bleiben.

Sich diese Ruhe nicht durch ihn versauen zu lassen war gar nicht so einfach, als er meinte sie mal wieder grob behandeln zu müssen. Süßes Ding, du. "Weiß nicht. Sie könnte üüüberall sein. Aber hier ist sie aufjeden Fall nicht." erklärte sie ihm also wahrheitsgemäß und wieder arg grinsend.

"Ach? Bist du dir da auch sicher? Naja. Ich bin vorhin ja nur mal durch die ganze Wohnung spaziert, deswegen musst du mir erst sagen das sie nicht hier ist. Also... du bist dir sicher?!" fragte er sarkastisch und sah sie spottend an. "Du weißt genau wo sie ist. Also?"

"Wie schön, das du einfach mal so durch unsere Wohnung 'spazierst'. Aber wie du vielleicht gesehen hast bin ich ebenfalls gerade erst wieder gekommen, also kann ich es gar nicht wissen." Hätte man da nicht die richtigen Kontakte mit denen man offenbar ganz schön viel errecihen konnte. "Ich wäre dafür, dass du einfach wieder gehst. Wenn sie irgendwas für dich empfindet, dann wäre sie wohl hier, hm?"